Wahrheit = Tatsachen


Verfasst von 08-15 am 24. September 2009 - 13:04.
Wahrheit ist, wenn eine Aussage den Tatsachen entspricht.
Oder nicht?
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Wahrheit und Tatsachen
Eine Wahrheit ist eine zutreffende Beschreibung.
Aber....
Wichtig für die Suche nach der Wahrheit ist zunächst ein genaue Fragestellung.
auf die Frage, ist Frau Müller schön, kann Person A mit Ja antworten und Person B mit Nein. Beides ist nicht zu falsifizieren und unterliegt dem Meinungsstreit.
Man könnte Person A fragen ob er Frau Müller für schön hält, erst dann könnte dieser die Wahrheit sagen, so wie er sie zu empfinden glaubt. Die Wahrheit in diesem Fall ist also: Person A hält Frau Müller für schön.
Unsere Medien machen daraus: Frau Müller ist schön. Das ist aber eine Lüge für jeden der Frau Müller für hässlich hält.
Implizit wurde die Meinung von Person A zum Indikator für "schön". Ein ungeeingneter Indikator, denn Person A kann nicht zu allem und jedem nach seiner Meinung gefragt werden. Noch problematischer nach dem Tod von A. Mit Büchern wie der Bibel kann man versuchen einen individuellen Indikator fortzuschreiben, aber es scheint sehr schwer alle Eventualitäten und Varianten in einem Buch zu berücksichtigen.
Der Satz. Nach den mir vorliegeneden Informationen, komme ich zu dem Schluss, der Einsatz war nicht angemessen. Es ist nicht möglich diesen Satz als wahr oder unwahr zu einzuordnen. Selbst wenn man die vorliegenden Informationen kennen würde, so ist jede Information einzeln auf Wahrheit zu überprüfen. Widersprüchliche, gleichgewichtige, aber falsche Informationen, die auch berücksichtigt werden, lassen bestenfalls eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit zu.
Wie man zu seiner Schlußfolgerung kommt, ist zudem sowieso immer die Folge einer individuellen, und hier betont individuellen, Betrachtung. Jede Emotion spielt eine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Eine Emotion ist aber immer wahr. Eine Emotion kann zwar unangemessen und wenig zweckdienlich sein, aber sie kann jede Einschätzung plausibel machen.
Das Urteil und eine Einschätzung unterliegt somit dem Standpunkt des Betrachters, aber nicht die Wahrheit. Die Sprache ist kein Grund eine Wahrheit nicht korrekt zu beschreiben zu können. Solange Begriffe benutzt werden die eindeutig sind. Dies gilt nicht nur für Mathematik.
Beim letzten Sprachtreffen vom virtuellem Café
Beim letzten Sprachtreffen vom virtuellem Café kamen der Vorschlag persönliche Wahrheiten als Wirklichkeiten zu bezeichnen (das was Du auch als Standpunkt des Betrachters bezeichnet hast). Ich finde diese Bezeichnung passend. Und Du?
Tatsachen werden wir immer nur "verfärbt" wahrnehmen (individuelle Betrachtung). Doch in vielen Bereichen gibt es großen Konsens und in anderen Bereichen ist eine Sache in vielen sich widersprechenden Meinungen verfallen. Warum ist das so?
Darüber werden wir in nächster Zeit philosophieren: Unter welchen Bedingungen die Wirklichkeiten von verschiedenen Personen eine Schnittmenge bilden. Unter welchen Rahmenbedingungen bzw. Voraussetzungen steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Konsens.
Du bist gerne eingeladen wochentags von 9.00 bis 12.00 in unserem Text-Chat vorbeizukommen: http://de.consenser.org/l-philo-chat?format=blank
Die Mindmap zur Wahrheit wirst Du bereits kennen: http://mind42.com/pub/mindmap?mid=67565072-1c50-4dcf-9814-7384d2b58e8f
Korrespondenztheorie
Satz "x" ist wahr genau dann, wenn "x" mit entsprechenden Tatsachen übereinstimmt.
Das Problem ist, ob wir überhaupt Tatsachen erkennen können. Maßstab ist die Realität, doch wir können die Realität an sich nicht erfahren. Jeder Mensch konstruiert seine eigene Wirklichkeit.
Sehen Sie sich folgende Videos an: Link zu den Videos => http://de.consenser.org/node/2053
Auf den ersten Blick okay.
Auf den ersten Blick okay. Doch wie können wir wissen, was eine Tatsache ist?
Vor tausend Jahren ging die Sonne auf und unter, heute nicht mehr! Heute dreht sich die Erde um die Sonne. Das können wir jeden Tag von neuem beobachten. ;-)
kommst du aus der sprache
kommst du aus der sprache raus?
du sagst: "Wahrheit ist, wenn eine Aussage den Tatsachen entspricht."
dh vergleich von aussage und wirklichkeit - aber ist denn der bezug zur "wirklichkeit" so direkt und unvermittelt (wenn wir überhaupt von bezug sprechen wollen)? sind dann diese tatsachen die empfindungen, die reize oder sinnesdaten? aber diese sind nicht wirklich das was du wahrnimmst und zum vergleich heranziehst, weil es theoretische formulierungen sind.
oder anders formuliert: das worauf du glaubst dich zu beziehen - die tatsachen - sind nicht das worauf du dich tatsächlich beziehst, sondern je schon vermittelt: zb. "der baum" als postulierte tatsache ist ja keine tatsache als solche, sondern ein abstrakter begriff und damit versprachlicht.
conclusio: du vergleichst - wenn überhaupt - nur aussage mit einer anderen aussage --> bleibst also innerhalb der sprache.
und wenn du nun sagt, ja aber so verwenden wir mit den begriff "wahrheit", dann heißt, dass "wahrheit" nicht etwas ist was irgendwie in der welt gefunden werden kann, sondern eine (meta)kategorie der sprache ist.
weiter gedacht heißt dies: lebewesen, die keine sprache besitzen (nichtmenschliche tiere) leben in eine saseinsform ohen wahrheit (und falschheit).